Verantwortung

7. Mai 2021
Resilienz

Ich verlasse die Opferrolle und übernehme Verantwortung für mich, meine Gedanken, meine Gefühle und meine Handlungen.

Wir wollen alle möglichst viel Kontrolle über das eigene Leben haben.

Dieser Umstand bringt mit sich, dass es kaum vermeidbar ist, sich dann und wann in einer Opferrolle zu finden. Aber: Wie sehr wir die Opferrolle zulassen und wie lange wir uns in dieser befinden, entscheiden wir selbst.

Dabei sind einige Faktoren essentiell: Wir dürfen Fehler machen, schränken weder uns selbst, noch andere mit Schuldzuweisungen ein und wir nehmen unser Leben selbst in die Hand.

Überlegen Sie doch einmal ob Sie:

  • sich auch unangenehmen Einsichten stellen?
  • für Fehler Schuldige suchen und finden?
  • Meister im Verdrängen sind?
  • Lösungen für Probleme selbst suchen?
  • unvoreingenommen hinsehen?
  • reflektierend Fehler betrachten?
  • Verantwortung mehr freiwillig oder eher unfreiwillig übernehmen?

Der deutsche Journalist und Autor Oliver Georgi erklärt in der FAZ sein Verständnis von Verantwortung.

„Für unser Zusammenleben ist es sehr wichtig, dass sich Menschen aufeinander verlassen können.

Man kann sich das vorstellen wie mit Freunden im Schwimmbad: Wenn man versprochen hat, auf die Rucksäcke aufzupassen, während die anderen im Wasser sind, dann aber lieber ein Eis kaufen geht, wird man von seinen Freunden viel Ärger bekommen, wenn die Rucksäcke in dieser Zeit gestohlen wurden. Und wenn man sich mehrmals so verhält, wird irgendwann keiner der Freunde mehr bereit sein, auch mal auf die eigenen Sachen aufzupassen. Das Vertrauen, dass das gegebene Wort zählt, ist dahin – und es wiederzuerlangen, äußerst schwierig.“

Verantwortung zu erhalten, bedeutet, den Respekt und die Anerkennung des Gegenübers zu bekommen, kurz gesagt: Das Vertrauen in meine Person wird spürbar.

Durch dieses Vertrauen erhält jeder eine Chance zu wachsen, neue Fähigkeiten zu entwickeln, das Selbstbewusstsein zu stärken oder Einfluss auf das jeweilige Ergebnis zu erlangen.

Vom „man“ zum „ich“.

Ist Ihnen schon aufgefallen, dass wir bei möglichen negativen Folgen gerne „man“ sagen? „Wie soll man das denn schaffen?“

Nun, was halten Sie von: „Ich habe es geschafft!“
Wie klingt dieser Ausruf in Ihren Ohren? Tut doch gut, oder?

Andere Sprache, verblüffende Wirkung!

In meiner therapeutischen Arbeit ist der Umgang mit Sprache bedeutend.

Stellen Sie sich die Frage was im schlimmsten Fall passieren kann.

Die Antwort ist meist harmloser als Sie davor glauben.

Entscheidungen aussprechen bedeutet Verantwortung zeigen.

Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.“ Molière